- 31.01.2025
- Politische News
Sächsischer Koalitionsvertrag steht: Was bedeutet das für die Genossenschaften?
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WeiterlesenDie Bundesregierung hat mit dem sogenannten „Bau-Turbo“ ein Maßnahmenpaket auf den Weg gebracht, das den Wohnungsbau in Deutschland beschleunigen soll. Im Zentrum steht die Vereinfachung von Planungs- und Genehmigungsverfahren – insbesondere für Neubau, Umbau und Umnutzung von Gebäuden zu Wohnzwecken. Für Wohnungsgenossenschaften ergeben sich daraus neue Spielräume und Chancen.
Ein zentrales Element ist der neue § 246e Baugesetzbuch (BauGB). Er erlaubt es Kommunen, verbindliche Bebauungspläne zugunsten dringender Wohnprojekte aufzuweichen. Für Genossenschaften, die häufig komplexe Quartierslösungen oder Mehrprojekt-Vorhaben umsetzen, ist das ein echter Vorteil. Die Möglichkeit, schneller und flexibler zu planen, kann entscheidend zur Realisierung bezahlbaren Wohnraums beitragen.
Auch die verkürzten Fristen im Baugenehmigungsverfahren wirken sich positiv aus: Sie senken Risikoaufschläge in Finanzierungsmodellen und reduzieren die Vorlaufkosten erheblich. Das stärkt die wirtschaftliche Tragfähigkeit genossenschaftlicher Projekte – gerade in Zeiten steigender Baukosten.
Der Bau-Turbo gilt nicht nur für große Vorhaben, sondern auch für kleinere Mehrfamilien- und Einfamilienhäuser. Das ist besonders relevant für Genossenschaften, die oft dezentral und im kleineren Maßstab bauen. Zudem ist das Maßnahmenpaket bundesweit anwendbar – nicht nur in angespannten Wohnungsmärkten. Auch ländliche Kommunen können davon profitieren.
Ein möglicher Nachteil: Die beschleunigte Bautätigkeit könnte zu einer stärkeren Flächenversiegelung führen – mit negativen Folgen für Biodiversität und Mikroklima. Umso wichtiger ist es, dass genossenschaftliche Projekte auf nachhaltige, gemeinschaftliche Wohnformen setzen.
Der Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR) fordert, die Befristung des Bau-Turbos bis 2030 aufzuheben. Gerade bei Genehmigungsverfahren sei eine dauerhafte Regelung sinnvoll, um Investitionssicherheit zu gewährleisten.
Im Koalitionsvertrag ist zudem die Förderung von Quartierslösungen verankert – ein Ansatz, der hervorragend zu den Stärken genossenschaftlicher Wohnformen passt. Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, um gute Beispiele sichtbar zu machen:
Ort: Kiel-Gaarden, Deutschland
Die Stadtteilgenossenschaft Gaarden eG ist eine handlungsfähige Partnerin im Stadtteil Kiel-Gaarden, die zur Verbesserung der ökonomischen und sozialen Lage beiträgt. Sie wurde 2007 gegründet und betreibt das Mehrgenerationenhaus „Vinetazentrum“, das als Zentrum für Kultur, Bildung, Beratung und soziale Dienstleistungen dient. Die Genossenschaft ermöglicht die Partizipation verschiedener Gruppen im Stadtteil und fördert integrative Konzepte im Sozialraum.
Ort: Holzminden
Die Bürgergenossenschaft Holzminden lebt vom Engagement ihrer Mitglieder und fördert aktiv deren Beteiligung an der Gestaltung der Stadt. Die Genossenschaft konzentriert sich speziell auf die Entwicklung und Belebung der Innenstadt von Holzminden, was große lokale Wirkung hat. Unterstützung von verschiedenen lokalen Unternehmen schafft eine starke Gemeinschaft und ein breites Netzwerk lokaler Akteure. Mit regelmäßigen Updates und einem Bautagebuch auf sozialen Medien wie Facebook und Instagram bleibt die Genossenschaft transparent und hält die Gemeinschaft informiert. Es gibt zahlreiche Wege, wie Mitglieder sich einbringen können, sei es durch direkte Mitarbeit oder andere Formen der Unterstützung.
Ort: Berlin
Die Berliner Bau- und Wohnungsgenossenschaft bietet eine breite Palette an Wohnmöglichkeiten, von kleinen Apartments bis hin zu größeren Familienwohnungen, und legt dabei Wert auf bezahlbaren Wohnraum. Außerdem fördert die Genossenschaft das Gemeinschaftsgefühl unter den Mitgliedern und bietet zahlreiche soziale Aktivitäten und Projekte an. Außerdem wird großen Wert auf nachhaltiges Bauen und Wohnen gelegt mit energieeffizienten Gebäuden und umweltfreundlichen Technologien.
Bei Fragen zu Wohnungsgenossenschaften wenden Sie sich gern an Thorsten Möller vom Genoverband e.V. – er berät Sie kompetent und praxisnah.
Beratung und Betreuung Genossenschaften
insb. Wohnen/Immobilien, Medizin/Gesundheit,
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