GENiAL 2-2018
46 | GENiAL | 2-2018 AUS DER REIHE Fotos: Radu-Cristi D ie Startnummer 22 brachte ihr viel Glück und Erfolg. Beim diesjährigen internationalen Wintertriathlon in den rumänischen Karpaten kämpfte Karin Schulz eisern gegen Schnee, Kälte und Erschöpfung und gewann in ihrer Altersklasse den Weltmeistertitel. Vier Welt- meisterpokale, darüber hinaus die wichtigsten Auszeichnun- gen als mehrfache Europa- und Deutsche Meisterin im Triathlon stehen bereits in der Vitrine der Karrierefrau. Sie ist sowohl Geschäftsführerin und Inhaberin eines Geseker Den- tallobors als auch seit über zehn Jahren Vorstandsvorsit- zende der DENTAGEN eG, Karin Schulz – die Iron-Lady außerdem Verbandsratsmit- glied des Genossenschaftsver- bandes. Warum betreibt die ehemalige Realschullehrerin diesen kräftezehrenden Leis- tungs- und Ausdauersport? „Ich habe Sport studiert“, sagt sie, „früher begeisterten mich vor allem Ballsportarten und das Surfen.“ Bei einem Famili- enurlaub auf Lanzarote erlebte die damals 46-Jährige dann hautnah einen Triathlon: „Ich war schwer angefixt“, erinnert sie sich. „Es war mir vor allem ein Rätsel, wie die Wettkämp- fer diesen extremen Belastun- gen standhalten konnten. Das wollte ich ausprobieren.“ Durchschnittlich sechs Monate und vier bis fünfmal und bis zu zwölf Stunden pro Woche trainiert sie seitdem für ihre Wettkämpfe: Für den Wintertriathlon übt sie sich im Laufen, Mountainbikefahren und Skilanglauf, im Som- mer ersetzt sie Siklanglauf durch Schwimmen und das Mountainbike häufig durch das Rennrad. Ihr sportliches Hobby führt sie um die ganze Welt. Mehrfach hat sie schon am Ironman teilgenommen und war auch schon auf Hawaii mit dabei. „Allerdings hatte ich dort Pech und muss- te 40 Kilometer mit einem Speichenbruch fahren und hat- te dadurch schlechte Zeiten. Hier habe ich auf jeden Fall noch eine Rechnung offen“, sagt sie lachend. Und was war für sie das größte Wettkampferlebnis? „Eindeutig die Weltmeister- schaft im niederländischen Almere 2008 wenige Monate nach dem Tod meines Vaters“ sagt sie nachdenklich. „Ich war immer noch stark mitge- nommen und habe gedacht, ich schaffe es nicht.“ Doch ein Zwiegespräch mit ihrem verstorbenen Vater während des Wettkampfes gab ihr die nötige Kraft. Am Ende stand sie mit ihrem ersten Welt- meistertitel auf dem Sieger- treppchen. Was bringt Karin Schulz diese extreme Belas- tung persönlich?: „Ganz viel“, sagt sie. „Ich habe Disziplin, Durchhaltevermögen und Selbstmotivation gelernt und lass mich auch durch Tiefschlä- ge privat und beruflich nicht entmutigen.“
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