Neu-Isenburg. Nähe, Exzellenz und Zukunftssicherheit: Das will der Genossenschaftsverband seinen rund 2.600 Mitgliedsgenossenschaften auch weiterhin bieten. Beim digitalen Verbandstag 2023 am Dienstag, 20. Juni 2023, präsentierte sich der Genossenschaftsverband als moderner und leistungsfähiger Dienstleister in 14 Bundesländern. Der Verband hat sich gemäß seiner Strategie „Überzeugen durch Leistung“ weiterentwickelt und sein Expertenwissen sowie die Unterstützungsangebote für seine Mitglieder, vor allem in der Beratung der Mitgliedsgenossenschaften bei aktuellen Transformationsherausforderungen, wie z.B. Digitalisierung, Veränderungen im Kundenverhalten, Fachkräftemangel und Nachhaltigkeit, ausgebaut.
In seinem Rückblick auf die Entwicklung der Mitgliedsgenossenschaften in den unterschiedlichen Branchen – von der Kreditwirtschaft über die Landwirtschaft bis zum Gewerbe – betonte Vorstandsvorsitzender Ingmar Rega: „Unsere Mitglieder haben 2022 trotz herausfordernder Märkte in den unterschiedlichen Branchen eine große Resilienz gezeigt und sich weiterhin solide entwickelt.“ Schwierige Zeiten hätten sich immer als Beschleuniger des Genossenschaftswesens gezeigt. So haben sich im letzten Jahr 61 neue Genossenschaften, vor allem in den Bereichen Energie und kommunale Daseinsvorsorge, gegründet. Im neuen Jahr sind bereits 18 neue Genossenschaften entstanden, 14 davon sind Energiegenossenschaften.
Ein wichtiges Thema des Verbandstages war auch der Fachkräftemangel. „Um gut ausgebildete Mitarbeiter*innen zu gewinnen und zu halten, ist es wichtig die Arbeitgeberattraktivität zu steigern und die Unternehmenskultur weiterzuentwickeln“, betonte Personalvorstand Marco Schulz. Der Verband verstehe sich hier als diverser und inklusiver Arbeitgeber, aber auch Dienstleister für seine Mitglieder, der besonders auf moderne Personalentwicklung und ein schlagkräftiges Recruiting setze.
Nachhaltigkeit wird für den Verband wie auch seine Mitglieder immer mehr zum Wettbewerbsfaktor. „Wir empfehlen unseren Mitgliedern, rechtzeitig in dieses Thema zu investieren – auch wenn es für die meisten unserer Genossenschaften noch keine Pflicht gibt, über ihre Nachhaltigkeits-Aktivitäten zu berichten“, betonte Vorstandsmitglied Peter Götz. Der Verband gehe hier mit gutem Beispiel voran, habe seit 2019 seine Emissionen um 43 Prozent gesenkt und soeben seinen neuen Nachhaltigkeitsbericht nach dem Deutschen Nachhaltigkeitskodex (DNK) auf der Verbandswebsite veröffentlicht. „Im genossenschaftlichen Verbund und für unsere Mitglieder sehe ich uns beim Thema Nachhaltigkeit als Vorreiter – besonders, was Ambition, fachliches Know-how, best practices und organisatorische Aufstellung angeht“, stellte Götz fest.
„Genossenschaften aller Größen und Branchen planen hohe Investitionen in die Digitalisierung, neue Technologien und künstliche Intelligenz“, berichtete Vorstandsmitglied Katja Lewalter-Düssel. „Themen wie eine intelligente Vernetzung, eine leistungsfähige Dateninfrastruktur, eine größtmögliche IT-Sicherheit sowie die Digitalisierung des Vertriebs werden zu entscheidenden Erfolgsfaktoren am Markt.“ Hier treibt der Verband konsequent Digitalisierungsprojekte zum Beispiel in der Prüfung, aber auch in der Datennutzung voran. Lewalter-Düssel: „Unser Ziel ist es, für unsere Mitglieder, noch schnellere, schlankere und effizientere Prozesse zu schaffen.“
Die Mitglieder haben auf dem Verbandstag zukunftsweisende Entscheidungen getroffen. Um den Verband mit seinen Leistungen auch über die Tochterunternehmen wie die AWADO-Gruppe wahrnehmbarer und sichtbarer zu machen, unter anderem auch in den digitalen Medien, und so Mitgliedern, Kund*innen, Mitarbeiter*innen und künftigen Bewerber*innen mehr Orientierung zu bieten, beschlossen die Mitglieder ine Namensänderung des Genossenschaftsverbandes: Dieser wird ab 1. Januar 2024 „Genoverband e.V.“ heißen und dann auch mit einem neuen und ganzheitlichen Markenauftritt für den Verband und seine AWADO-Gruppe an den Start gehen. Aktuell sei die Verbandsfamilie mit vielen unterschiedlichen Markenauftritten am Markt unterwegs, so Rega, so dass es schwierig für Mitglieder, Kund*innen und Bewerber*innen sei, die Leistungen und Marken der Verbandsfamilie zuzuordnen. Zukünftig werde man sich auf zwei starke Marken – den Genoverband und die AWADO – konzentrieren. Zusätzlich beschloss die Mitgliederversammlung, die bisherige Verbandszeitschrift GENiAL durch die Herausgabe digitaler Verbandspublikationen zu ersetzen, die noch stärker auf die aktuellen Themen der jeweiligen Fachvereinigungen eingehen werden.
Im Rahmen des Verbandstages entlasteten die Mitglieder den Vorstand und Verbandsrat für das vergangene Geschäftsjahr 2022 und besetzten den Verbandsrat mit neuen Mitgliedern. So wurden Christoph Ochs (VR Bank Südpfalz eG), Helena Hass (Volksbank Baumberge eG) und Georg Dudaschwili (Cooperative Mensch eG) sowie Florian Warkentin (Viehvermarktungsgenossenschaft Aller-Weser-Hunte eG) erstmals in den Verbandsrat berufen.