10. GenoConnect Newsletter Fachvereinigung EIV Ausgabe 04/24

Liebe Mitglieder,
liebe Leserinnen und Leser,

heute erhalten Sie die neue Ausgabe des Newsletters für unsere Energie-, Immobilien- und Versorgungsgenossenschaften.

Sie erhalten Informationen über aktuelle politische Entwicklungen, wissenswerte fachspezifische Hintergründe, interessante Unternehmen sowie Neuigkeiten und Termine.

Falls Ihnen ein Thema zu kurz gekommen ist oder Sie uns Anregungen zum Newsletter geben möchten, sprechen Sie uns an oder . Leiten Sie den Newsletter auch gerne an interessierte Personen in Ihrem Umfeld weiter!

Wir wünschen viel Spaß beim Lesen!

Ihr Team Energie, Immobilien und Versorgung

Genossenschaftliche Wärmenetze können ein wichtiger Baustein für die Wärmewende sein. Allein im Jahr 2023 wurden ca. 40 neue Genossenschaften im Wärmebereich gegründet – das Interesse ist also groß. Die rund 250 Wärmegenossenschaften unter dem Dach des DGRV versorgen ihre Mitglieder mit regionaler und sauberer Wärme. Der finanzielle und organisatorische Vorteil von Wärmegenossenschaften liegt in ihrer Nutzungsorientierung und der ehrenamtlichen Betriebsführung. Darin liegt zugleich aber auch ihr struktureller Nachteil begründet. Mit dem 2023 beschossenen Gesetz für die Wärmeplanung und zur Dekarbonisierung der Wärmenetze wird die Wärmewende in Deutschland deutlich an Fahrt aufnehmen. Die Verpflichtung zur flächendeckenden kommunalen Wärmeplanung wirft vielerorts die Frage auf, wer konkret die Wärmeversorgung übernehmen soll.

Wenn das große Potenzial von Genossenschaften für die Wärmewende weiter nutzbar gemacht werden soll, dann braucht es die richtigen Rahmenbedingungen und auch Planungssicherheit. Daher fordert die Bundesgeschäftsstelle Energiegenossenschaften in dem heute veröffentlichten Positionspapier:

1.) Finanzierung von genossenschaftlichen Wärmenetzen erleichtern.

2.) Genossenschaftliche Wärmeprojekte fördern.

3.) Bürokratische Anforderungen an Wärmegenossenschaften schlank halten.

4.) Wärmeplanung: Genossenschaften beteiligen und Neugründungen fördern.

Zum Positionspapier Genossenschaftliche Wärmenetze_DGRV

Die Beteiligungen von Bürgerinnen und Bürgern an den anstehenden Transformationsprozessen ist von entscheidender Bedeutung für deren Akzeptanz. Wenn sich die Menschen vor Ort bei Veränderungen nicht mitgenommen fühlen, ihnen die Möglichkeiten zur Mitsprache und Mitbestimmung fehlen, entsteht eine ablehnende Haltung. Auch bereits bestehende Meinungen und Vorurteile gegen Veränderungen werden so bestärkt. Dies ist gerade auch bei der Energiewende im Allgemeinen und den konkreten Projekten für Windparks und Photovoltaik-Freiflächenanlagen (PV-Freiflächenanlagen) zu beobachten. Daher hat der Bundestag die Bundesregierung schon im Entschließungsantrag zum EEG 2023 aufgefordert, eine Regelung zur Bürgerbeteiligung zu entwickeln. Bisher existieren jedoch nur Regelungen zur finanziellen Beteiligung von Kommunen bei der Errichtung von Wind- und PV-Freiflächenprojekten, nicht aber die direkte Beteiligung von Bürgerinnen und Bürgern.

Das vorliegende Positionspapier und der dazugehörige Gesetzesentwurf zeigen, wie eine direkte und aktive Beteiligung der Bürgerinnen und Bürgern rechtlich valide möglich ist und wie die Aushandlung einer regional passenden Beteiligungsvereinbarung zwischen Vorhabenträger, Kommune und regionalen Bürgerenergieakteuren abläuft. Für den Fall, dass es zu keiner Einigung kommt bzw. zu einem Verstoß gegen die Beteiligungspflichten, sind Ersatzbeteiligungen bzw. Ausgleichsabgaben vorgesehen.

Das gemeinsame Positionspapier „Vorschlag für ein bundeseinheitliches Bürgerbeteiligungsgesetz“ finden Sie hier.

Den Gesetzesentwurf mit -begründung für ein Bundesgesetz zur Bürgerbeteiligung am Erneuerbare-Energien-Ausbau finden Sie hier.

Die unserem Vorschlag zu Grunde liegende Studie „Regelungsoptionen Bürgerbeteiligung“ (Institut für Klimaschutz, Energie und Mobilität) finden Sie hier.
Vorschlag für ein bundeseinheitliches Bürgerbeteiligungsgesetz – DGRV

Mit dem Förderprogramm „INVEST – Zuschuss für Wagniskapital“ des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz sollen einerseits junge innovative Unternehmen bei der Suche nach Kapitalgebenden für das benötigte Startkapital unterstützt werden. Andererseits soll das Programm private Investierende dazu motivieren, Wagniskapital für diese Unternehmen zur Verfügung zu stellen.

INVEST besteht aus einem Erwerbszuschuss und einem Exitzuschuss: Mit dem Erwerbszuschuss erhalten Investierende 15 Prozent ihrer Investition steuerfrei erstattet, wenn sie sich mit mindestens 10.000 Euro Wagniskapital an einem innovativen Unternehmen beteiligen. Mit dem Exitzuschuss können auch Steuern auf Gewinne aus den Investments pauschal erstattet werden, wenn die Anteile wieder verkauft werden. Das ursprünglich für die Start-Up-Förderung entwickelte Programm kann seit letztem Jahr auch von Genossenschaften genutzt werden, sofern sie bestimmte Voraussetzungen erfüllen. Unter anderem müssen sie – neben der notwendigen Aktivität in einem innovativen Geschäftsfeld – per Satzung auch investierende Mitglieder zulassen. Nur diese können die Förderung in Anspruch nehmen.

Die entsprechende Ergänzung mit den Voraussetzungen findet sich in den FAQs auf der Seite des BMWK unter dem Punkt: „Was ist beim Anteilserwerb an eingetragenen Genossenschaften zu beachten?“. Die Beantragung und Abwicklung des Förderprogramms erfolgt über das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA).

Alle Informationen zum Förderprogramm „INVEST“ finden Sie hier.
Ergänzung beim Förderprogramm „INVEST“ – DGRV

Power Purchase Agreements (PPAs) ermöglichen es Unternehmen, erneuerbare Energien langfristig und zu einem vorab vereinbarten Preis direkt vom Erzeugenden zu beziehen. Dies bietet ihnen die Chance, Preisrisiken zu minimieren und gleichzeitig die Dekarbonisierung ihrer Wertschöpfung voranzutreiben. Aktuell stellt der Abschluss von direkten Stromlieferverträgen insbesondere für kleinere Unternehmen und Stadtwerke aber eine große Herausforderung aufgrund fehlender personeller Kapazitäten und Expertise dar.

Die Deutsche Energie-Agentur (dena) bietet Guidelines sowie einen Mustervertrag als bearbeitbare Vorlage zum Download. Diese ermöglichen es, auch ohne vertiefte Kenntnisse über PPA-Vertragsarten und Strommarkteffekte einen Liefervertrag abzuschließen. Dabei werden Spezifika des deutschen Rechts und Stromhandels berücksichtigt.

Zum Download

Der Landesverband Franken der Deutschen Gesellschaft für Sonnenenergie (DGS) stellt nun sein gesammeltes Wissen rund um das Thema Mieterstrom in Mehrfamilienhäusern auf einer eigenen Website zur Verfügung. Auf dem Photovoltaik Mieterstrom-Portal finden sich Serviceangebote, Musterverträge, Veranstaltungen und Informationen zu zulässigen Betriebs- und Messkonzepten, wichtige rechtliche und steuerliche Hinweise sowie eine Marktübersicht zu Dienstleistern.

Das Angebot richtet sich an Initiativen und Projektentwickelnde mit Informationen, Beratung, Weiterbildung, Wirtschaftlichkeitsberechnungen sowie mit Musterverträgen zur Eigen- und Fremdversorgung.

Zum Portal

Bürger-Energie-Genossenschaft Lippe-Seseke startet optimistisch
Die Energie-Genossenschaft Lippe-Seseke setzt sich stark für den Klimawandel in der Region ein und startet mit hoher regionaler Präsenz. (wa.de)

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Energiegenossenschaft soll Windkraft im Landkreis Leipzig beflügeln
Um mehr Bürger für die Energiewende zu begeistern, hat sich der Landkreis Leipzig die Gründung einer Energiegenossenschaft überlegt.
(MDR SACHSEN)

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Elektrolyseur-Hersteller H-TEC Systems und Energiegenossenschaft erweitern Kooperation
Im Rahmen des Projektes “Grenzland Energie Kompakt” in Nordfriesland will die Energiegenossenschaft Grenzland Bürgerenergie eG die gesamte Wasserstoff-Wertschöpfungskette nachhaltig abbilden und einen funktionierenden regionalen Wasserstoffmarkt auf Basis von grünem Wasserstoff aufbauen. (IWR)

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Nahwärme-Genossenschaft Thanstein macht den nächsten Schritt
Das Nahwärmenetz Thanstein forciert die erforderliche Leitungsverlegung in der Dorfmitte. (Onetz)

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Am 12. März war es wieder so weit: Der traditionsreiche Bundeskongress genossenschaftliche Energiewende fand im Haus der DZ BANK statt. Trotz erschwerter Anreisebedingungen auf Grund verschiedener Streiks haben es diesmal mehr als 200 Gäste geschafft, der Einladung von DGRV und GdW nach Berlin zu folgen. Ein starkes Signal zu diesem zehnten Jubiläum des Kongresses und eindeutig Ausdruck des wachsenden Interesses für unsere mittlerweile 880 Energiegenossenschaften. Und nicht zuletzt auch für die politische Arbeit der Bundesgeschäftsstelle Energiegenossenschaften.

In seiner Impulsrede erklärte Dr. Philipp Nimmermann (Staatssekretär im BMWK – Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz), dass Nachhaltigkeit auch in diesem Jahr das zentrale Thema für die Energie- und Wirtschaftspolitik sein werde. Im Zuge dessen hob er die besondere Bedeutung der Genossenschaften hervor: „Wenn wir über Genossenschaften sprechen, dann reden wir immer auch über das Thema Nachhaltigkeit – sie bildet die DNA von Genossenschaften“

Eine tragende Rolle schrieb Nimmermann den Genossenschaften insbesondere für die Wärmewende zu. Sie sei sehr wichtig, gleichzeitig aber auch eine große Herausforderung der Energiewende. Die Wärmewende funktioniere nicht ohne die Akzeptanz und Beteiligung der Menschen vor Ort. Hier kommen laut Nimmermann die Genossenschaften ins Spiel: „Auch Nahwärmenetze und Quartierslösungen werden ein wichtiger Baustein in der kommunalen Wärmeversorgung sein – dabei spielen Genossenschaften in Zukunft eine wichtige Rolle“, so der Staatsekretär.

Nimmermann betonte in diesem Zusammenhang, dass man neben der Förderung von Nachhaltigkeit und Wettbewerbsfähigkeit in der Energiewirtschaft auch die soziale Dimension nicht vergessen dürfe und wies darauf hin, welche weiteren positiven Effekte für die Bürgerinnen und Bürger bereits spürbar seien: Gesunkene Strompreise und eine greifbare Wertschöpfung vor Ort. In diesem Sinne beendete er seinen Impuls mit einem optimistischen Blick in die Zukunft und rief die Genossenschaften zur weiteren Zusammenarbeit auf: „Ich freue mich, dass sie hier sind, um gemeinsam die die Energiewende weiter voranzutreiben“.

In der anschließenden Replik an den Staatsekretär lobte der Vorstand der EWS Elektrizitätswerke Schönau eG Sebastian Sladek zunächst die Arbeit des BMWK: Gerade in Sachen Bürokratieabbau hätte das Ministerium eine viel bessere Arbeit geleistet, als in der letzten Legislaturperiode. Allerdings sind die Genossenschaften momentan beim Ausbau von Wärmenetzen mit einem Finanzierungsproblem konfrontiert. So werden (Strom- und Wärme-)Netze von den Banken nicht als Sicherungsmittel akzeptiert und dies entwickele sich zum „Showstopper für die Wärmewende“, so Sladek.

Nimmermann verwies auf Förderprogramme des Bundes bzw. der KfW, räumte aber ein, dass gerade für kleine Akteure wie Genossenschaften diese Förderungen nicht ausreichen. Deshalb werde derzeit im BMWK diskutiert, ein Bürgschaftsprogramm oder etwas Vergleichbares aufzusetzen. Er appellierte aber auch an die Genossenschaftsbanken, bei der Finanzierung aktiv zu werden und die vorhandenen Programme zu nutzen.

Den zweiten Impuls des Tages lieferte Daniel Holstein aus dem Leitungsstab der Bundesnetzagentur (BNetzA). Er räumte ein, dass es aus Sicht der BNetzA vor allem drei Großbaustellen gebe, diese seien Netzanschlüsse, Netzentgelte und Netzausbau. Obwohl es in diesen Bereichen unter der aktuellen Regierung schon viele Fortschritte gegeben habe und es in vielen Bundesgebieten „durchaus rund laufe“, verschließe die BNetzA natürlich nicht die Augen vor vermehrten Beschwerden insbesondere zum Thema „verzögerte Netzanschlüsse“. Er betonte im Rahmen seines Impulses ebenfalls die essenzielle Bedeutung einer Angleichung der regional unterschiedlichen Netzentgelte, um die Finanzierung der Energiewende gerechter zu gestalten und somit auch die Akzeptanz in der Bevölkerung für Erneuerbare-Energie (EE)-Projekte zu garantieren. Sein Resümee an die genossenschaftliche Praxis: „Ich hoffe, sie haben gemerkt, dass auf den drei Großbaustellen Netzanschlüssen, Entgelte und Ausbau tatkräftig saniert wird und es zukünftig wieder mehr Freude machen wird, Anlagen zu installierten.

In den anschließenden Kommentaren aus der Praxis der Energiegenossenschaften wurden die Problemfelder Netzentgelte, Netzausbau und Netzanschluss für EE-Projekte sowie -Großspeicher für (genossenschaftliche) Projektierer und Energieversorgungsunternehmen erneut aufgegriffen. Eine klare Forderung von Prokon Regenerative Energien eG, BayWa r.e. und der Elektrizitätsgenossenschaft Wolkersdorf und Umgebung eG.: Der Netzausbau muss weiterhin stark vorangehen.

Obwohl Einigkeit darüber bestand, dass sich die Rahmenbedingungen im Vergleich zu den Jahren davor bereits deutlich verbessert haben, bremsen aus der Sicht der Genossenschaften vor allem drei Barrieren den Ausbau aus: mangelndes Tempo durch übermäßige Bürokratie, mangelnde Vereinheitlichung und Digitalisierung der Netzanschlüsse und mangelnde Einheitlichkeit bzw. Fairness bei Netzentgelten.

Die Präsentationen alle Vortragenden finden Sie hier:

Auf dem traditionellen Politik-Panel diskutierten die Abgeordneten des Deutschen Bundestages

  • Bengt Bergt (stellvertretender Sprecher der Arbeitsgruppe Klimaschutz und Energie, SPD-Bundestagsfraktion)
  • Mark Helfrich (Fachsprecher für Energiepolitik, CDU/CSU-Bundestagsfraktion)
  • Katrin Uhlig (Mitglied im Ausschuss für Klimaschutz und Energie und Berichterstatterin für Erneuerbare Energien und Energieeffizienz, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN-Bundestagsfraktion)
  • Michael Kruse (energiepolitischer Sprecher, FDP-Bundestagsfraktion)
  • und Ralph Lenkert (Obmann im Ausschuss für Klimaschutz und Energie, Gruppe Die Linke)

zu aktuellen Fragen der deutschen Energiepolitik. Im Rahmen der Diskussion wurde ein breites Spektrum an Themen besprochen, wobei ein besonderes Interesse der Energiegenossenschaften dem noch immer ausstehenden Solarpaket I galt. Bei konkreten Aussagen zum Solarpaket hielten sich alle auf dem Podium auf Grund laufender Verhandlungen zurück. Bergt nannte als Stoßrichtung, dass die „Re-Europäisierung“ für ihn Priorität habe. Aus dem Kontext seines Statements ließ sich darauf schließen, dass damit Maßnahmen gemeint sind, wie beispielsweise für die Solarindustrie in Europa wettbewerbliche Bedingungen zu schaffen, damit diese weiter produzieren kann oder Produktion wieder aufgebaut wird (wie etwa durch die Einführung von Resilienz- Ausschreibungen oder Unterstützung durch Resilienz-Boni). Helfrich griff das Thema bundeseinheitliche Bürgerbeteiligung auf: ein Flickenteppich sei schädlich und es spräche einiges für eine Vereinheitlichung auf Bundesebene. Dem schloss sich Uhlig grundsätzlich an, doch der Teufel stecke hier für sie im Detail. Den GRÜNEN sei zudem Energy Sharing sehr wichtig und Uhlig hob positiv hervor, dass mit der gemeinschaftlichen Gebäudeversorgung das „kleine“ Energy Sharing eingeführt werden soll. Kruse forderte mehr Wettbewerb beim EE-Ausbau. Die zukünftige finanzielle Förderung von Erneuerbaren solle eher auf eine langfristige Umstellung auf Investitionsförderung ausgerichtet werden, so Kruse. Sein Eindruck sei, dass der Wettbewerb in vielen Bereichen bereits funktioniere, so dass es nur folgerichtig sei, Förderungen nach dem aktuellen EEG zeitnah auslaufen zu lassen. Dem widersprach Lenkert: eine Förderung sei weiterhin notwendig. Es solle eine Mindest- und eine Maximalförderung geben. Zudem fehle bisher eine Regelung zur Sicherung von Wertschöpfungsketten und eine faire Verteilung von Netzentgelten.

Einigkeit bestand auf dem Panel trotz mancher unterschiedlicher Standpunkte darin, dass das Solarpaket dringend auf den Weg gebracht werden muss und – damit einhergehend – auch der Ausbau erneuerbarer Energien gemeinsam mit den Bürger:innen weiter forciert wird – gerade auch beim Thema Wärme im ländlichen Raum. In der Diskussion mit dem Publikum wurde zudem deutlich, wie wichtig eine zeitnahe Umsetzung von Energy Sharing für die Genossenschaften ist. Weitere Diskussionspunkte waren die Forderung nach einem bundeseinheitlichen Gesetz für echte Bürgerbeteiligung und einer sinnvollen Biomassestrategie.

Das Programm wurde abgerundet mit Panels zu zwei sehr wichtigen energiepolitischen Themen in diesem Jahr: Im ersten der beiden Panels haben Daniel Fürstenwerth (Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz), Nicolai Ferchl (Vorstand, HEG Heidelberger Energiegenossenschaft eG) und Ringo Lottig (Vorstandsvorsitzender Chemnitzer Siedlungsgemeinschaft eG) die Vorteile und Herausforderungen der gemeinschaftlichen Gebäudeversorgung – besonders auch in Abgrenzung zu ähnlichen Modellen wie dem Mieterstrom – diskutiert. Das Resümee des Panels war vorsichtig optimistisch – oder wie es Fuerstenwerth formulierte: „Gemeinschaftliche Gebäudeversorgung ist ein erster Schritt in Richtung Energy Sharing“ und damit ein wichtiger Fortschritt für die Energiegenossenschaften.

Im zweiten Panel beschäftigen sich Bernhard Herrmann (Berichterstatter für das Kommunale Wärmeplanungsgesetz, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN-Bundestagsfraktion), Anselm Laube, (Geschäftsführer, Energieagentur Kreis Ludwigsburg), Susanne Schmelcher (Leiterin Quartier & Stadt, Deutsche Energie-Agentur) und Bastian Hoffmann (Vorstand, IngenieurNetzwerk Energie eG) mit der Frage, welchen Beitrag Genossenschaften zur Wärmewende leisten können und welche Voraussetzungen dafür gegeben sein müssten. In seinem Impuls betonte Herrmann, dass zunächst Sensibilität und Offenheit der Verantwortlichen der kommunalen Wärmeplanung gefragt seien und diese die Genossenschaften im Blick haben müssen. Dem stimmten die Teilnehmenden des Panels zu. Sie waren sich trotz unterschiedlicher Positionen zur konkreten Umsetzung einig: Genossenschaften haben insbesondere in ländlichen Gebieten das Potenzial, eine wichtige Rolle bei der Umsetzung der kommunalen Wärmeplanung zu spielen. Als Voraussetzung dafür brauche es neben den passenden gesetzlichen Rahmenbedingungen und finanzieller Förderung besonders auch Unterstützungsangebote für die Professionalisierung der Akteure. Zur Wärmewende mit Genossenschaften hat die Bundesgeschäftsstelle ein aktuelles Positionspapier veröffentlicht und im Zuge dieses Panels präsentiert.

Wir bedanken uns bei allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern auf der Bühne, dem Publikum und insbesondere auch bei unseren Veranstaltungspartnern.
Mehr Bilder vom diesjährigen Bundeskongress genossenschaftliche Energiewende & Jahresempfang der deutschen Genossenschaften finden Sie hier.

Bundeskongress genossenschaftliche Energiewende – So war es 2024 – DGRV

Die Bundesgeschäftsstelle Energiegenossenschaften beim DGRV bietet zukünftig gemeinsam mit dem Genoverband eine offene Online-Runde zum Thema Wärme an. Genossenschaften und Gründungsinitiativen, die sich für das Thema interessieren, haben so die Möglichkeit, sich dazu regelmäßig miteinander und mit Expertinnen und Experten auszutauschen. Die Gesprächsrunden sind offen für alle wärmerelevanten Themen von der Planung und Umsetzung von Wärmenetzen bis hin zu Fragen rund um die kommunale Wärmeplanung. Lassen Sie uns gemeinsam über Optionen für genossenschaftliche Geschäftsfelder sprechen und identifizieren, wie Sie aktiv Einfluss auf Planungsprozesse nehmen und die Wärmewende mitgestalten können. Der erste Termin wird voraussichtlich Ende April / Anfang Mai stattfinden und sich dann in einem Turnus von ca. sechs Wochen wiederholen.

Bei Interesse melden Sie sich gerne bei Referent für Wärmepolitik & Elektromobilität der Bundesgeschäftsstelle Energiegenossenschaften.

Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme!

16.-18. April digital | 15.-16. Mai in Präsenz

Die ENERGIETAGE finden dieses Jahr unter dem Motto „Lösungen für die Energiewende in Deutschland“ vom 16.-18. April digital und am 15.-16. Mai in Präsenz in Berlin statt. In rund 100 Veranstaltungen bündeln die ENERGIETAGE aktuelle energie- und klimapolitische Diskurse, zeigen technische Innovationen auf und beleuchten damit politische, technische und gesellschaftliche Lösungsansätze. Sie verschaffen den Teilnehmenden so ein umfassendes energie- und klimapolitisches Update, das von mehr als 400 Referentinnen und Referenten präsentiert wird. Das Themenspektrum reicht dabei von energie- und klimapolitischen Rahmenbedingungen bis zu Praxisforen für die kommunale Wärmeplanung, vom Ausbau der erneuerbaren Energien bis zum Strommarktdesign und der Kraftwerksstrategie, von Finanzierungsmodellen bis zur Energiewende- und Klimakommunikation.

Auch die Bundesgeschäftsstelle Energiegenossenschaften beim DGRV ist vertreten: am 16. April von 10:30 bis 13:30 Uhr werden in dem Online-Workshop „Erneuerbare Energiegemeinschaften in der kommunalen Energie- und Wärmewende – Herausforderungen und Chancen“ die Möglichkeiten von Erneuerbare-Energiegemeinschaften mit Vertreterinnen und Vertretern aus der Europa- und Bundespolitik diskutiert sowie Beispiele aus der Praxis vorgestellt und Fragen zur Finanzierung beantwortet.

Die Anmeldung ist kostenfrei.

Weitere Informationen & Anmeldung

Im Online-Workshop erwerben Frauen* grundlegende Kenntnisse über die Komponenten, die Funktionsweise und den Aufbau von PV-Modulen. Die Teilnehmenden erfahren alles Nötige, um im nächsten Schritt selbst unter Anleitung Photovoltaik-Module aufzubauen, lernen Gleichgesinnte kennen und reflektieren über ihr Engagement im PV-Bereich. Es sind keine Vorkenntnisse erforderlich. Der Online-Workshop ist der erste Workshop der Reihe „Frauen* hoch hinaus! Solar-Selbstbau und Perspektiven für Frauen*“.

Es stehen zwei Termine zur Auswahl: 17. April (16–19 Uhr) oder 25. April (9–12 Uhr).

Weitere Informationen & Anmeldung

Was macht eine „attraktive“ Stellenanzeige aus? Was sollte ich beachten, damit meine Stellenanzeige in den Jobbörsen von den Bewerbenden wahrgenommen wird. Wie kann ich mein Ranking bei stepstone, indeed, jobware u.a. beeinflussen? Gerade in Zeiten geringer Aufmerksamkeitsspannen ist es schon ein „Erfolg“, wenn die eigene Stellenanzeige von Bewerbenden nicht nur angeklickt, sondern auch zu Ende gelesen wird. Im günstigsten Falle motiviert sie Interessenten dazu, sich zu bewerben.

Gerne geben wir Ihnen hier aus unserer Praxis einige Tipps, die Ihnen helfen, Ihre Stellenanzeige noch attraktiver zu gestalten:

  1. Formulieren Sie Ihre Stellenanzeige als Einladung! Denken Sie aus Sicht der Bewerbenden. Stellen Sie sich die Frage: „Warum sollten Bewerbende gerade in Ihrem Unternehmen arbeiten wollen?“ Und nicht: „Was will ich wie maximal vermitteln?“ Betonen Sie die Vorzüge Ihres Unternehmens. Zeigen Sie, was Ihr Unternehmen einzigartig macht. Stellen Sie Ihre Unternehmenswerte heraus. Gerade die Rechtsform der Genossenschaft bietet hier wertvolle Alleinstellungsmerkmale.

  2. Setzen Sie den Fokus auf den Mehrwert für die Bewerbenden. Platzieren Sie die Benefits ganz nach oben. Erst danach sollten Sie auf Anforderungen und Aufgaben eingehen. Zeigen Sie, warum es sich lohnt, bei Ihnen zu arbeiten: Flexible Arbeitszeiten durch Gleitzeitregelungen, mobiles Arbeiten, Weiterbildungsangebote, Lebensarbeitszeitkonto, betriebliche Altersversorgung, betriebliche Krankenversicherung, E-Bike-Leasing, Bahnfahrten 1. Klasse, E-Dienstwagen auch zur Privatnutzung - um nur einige Beispiele zu nennen. All das sind wichtige Aspekte, die potenzielle Bewerber interessieren.

  3. Überschrift und Stellentitel sind das Erste, was Bewerbende sehen. Wecken Sie Interesse und machen Sie neugierig auf die Position. Der Jobtitel muss dabei so präzise wie möglich gehalten werden. Vermeiden Sie Allgemeinplätze wie “Projektleiter XY gesucht”. Nennen Sie hier bspw. auch die Branche und den Umfang der Beschäftigung. Wichtig in Bezug auf das Ranking ist auch, dass bspw. Steuerberater (maskulin), aber Steuerfachangestellte (feminin), von Jobsuchenden öfter aufgerufen werden als Steuerberaterin oder Steuerfachangestellter, etc.

  4. Viele Bewerber wünschen sich auch mehr Klarheit über das Gehalt bereits in der Stellenanzeige. Untersuchungen der Jobbörsen belegen, dass Unternehmen, die Stellenanzeigen mit Gehaltsangaben veröffentlichen, deutlich mehr Klicks und Bewerbungen erhalten.

  5. Kurz und präzise formulieren: Als Orientierungsgröße für den Umfang der Stellenanzeige gilt: nicht mehr als 2.000 Zeichen! Vermeiden Sie lange Sätze. Konzentrieren Sie sich auf die wesentlichen Informationen. Listen Sie die Anforderungen und Aufgaben in kurzen Punkten auf (z.B. maximal vier Nennungen je Abschnitt). Stellen Sie die "Kerntätigkeit" an erste Position. Achtung: Manche Jobbörsen geben Ihren Entwurf der Stellenanzeige nur verkürzt wieder. Positionieren Sie daher die wichtigste Botschaft stets links, direkt am Anfang der Aufzählung.

  6. Nutzen Sie Schlüsselwörter (Key-Words). Sie erhöhen die Auffindbarkeit in Jobportalen. Für die Position eines Elektrikers (m/w/d) könnten bspw. folgende Key-Wörter relevant sein: Elektroniker, Betriebstechnik, Wartung und Instandhaltung, Starkstrom- und Schwachstromanlagen.

  7. Mobile Optimierung: Achten Sie darauf, dass die Stellenanzeige auch auf mobilen Geräten gut lesbar ist. Viele Bewerbende suchen über ihr Smartphone nach Jobs und bewerben sich auch darüber.

  8. Gendern: Verwenden Sie geschlechtergerechte Sprache. Nutzen Sie neutrale Formulierungen, zum Beispiel durch den Zusatz (m/w/d).

  9. Nutzen Sie Bilder, einen Videobeitrag oder auch einen QR-Code: Eine visuelle Darstellung kann die Aufmerksamkeit erhöhen. Zeigen Sie Bilder vom Arbeitsumfeld, dem Team oder dem Büro. Achten Sie darauf, dass die Bilder authentisch sind.

  10. Kontaktinformationen am Ende: Platzieren Sie Ihre Kontaktdaten am Ende der Stellenanzeige und beenden Sie die Anzeige mit einer klaren Handlungsaufforderung. Zum Beispiel: “Bewerben Sie sich jetzt!” oder “Senden Sie Ihre Unterlagen an folgende E-Mail-Adresse.”

Wir hoffen, dass Sie mit diesen Tipps einige Anregungen erhalten haben, um eine erfolgreiche Stellenanzeige zu erstellen. Wenn Sie Fragen haben, vielleicht auch zu einer konkreten Anzeige, die Sie gerade erstellen wollen, stehen wir Ihnen mit Rat und Tat zur Seite.

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Beratung und Betreuung Genossenschaften

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Das Mystery Game – Ein Buchhaltungskrimi zum Anfassen

Buchhaltung – ein eher trockenes Thema und für viele Schülergenossenschaften ein langweiliges Muss. Das Buchhaltung aber nicht immer langweilig sein muss, zeigte das Team Schülergenossenschaften mit seinem eigens entwickeltem Buchhaltungsspiel.

Mit Spaß und Spiel zum Lernziel

Das Team Schülergenossenschaften hat ein Buchhaltungsspiel auf Basis eines Mystery Games entwickelt. Die Story handelt von Lisa, der Vorstandsvorsitzenden und Buchhalterin der Pausenmampf eSG. Lisa ist für ein Jahr im Ausland und benötigt Hilfe bei der Buchhaltung und dem Jahresabschluss. Hilfe? Eigentlich hat Lisa vor ihrer Abreise gar nicht mehr viel gemacht, so dass nun die Spieler*innen an der Reihe sind, ihr „Chaos“ zu beseitigen. Doch haben sie auch alle Unterlagen?

Das Mystery Game bei der Volksbank Oberberg eG

Am 27.02.24 stellten sich dieser Frage drei Schülergenossenschaften. Die schoolstore eSG, Büro-Metik eSG und Naschwerk eSG kamen zum Buchhaltungsworkshop der etwas anderen Art. Was sie genau erwarten sollte? Das wusste keiner so richtig. Ein Spiel oder so ähnlich stand es in der Einladung. Einen Laptop sollte man mitbringen. Vielmehr ging inhaltlich nicht hervor. Umso größer die Überraschung: Learning by doing stand im Vordergrund. In gemischten Kleingruppen wurden Belege sortiert, gebucht, genetworked und vieles mehr. Zwei Stunden wurde intensiv gespielt. Das Ergebnis kann sich sehen lassen: Alle Gruppen haben das Rätsel gelöst und konnten ihren Gewinn einstreichen. Doch nicht nur die Schüler*innen hatten ihre helle Freude an dem Spiel, auch die betreuenden Lehrkräfte sowie Betreuer*innen der Partnergenossenschaft der Volksbank Oberberg eG mussten, wollten und durften als eigene Teams mitspielen. Nicht jede Aufgabe ging einfach von der Hand, aber gemeinsam haben alle ihr Team zum Erfolg gespielt. Das Fazit: realistisch, praxisnah, informativ, interessant und lehrreich. „Gerne wieder!“

Das sehen wir genauso. Wir kommen gerne wieder! Vielen Dank für die tolle Organisation vor Ort und der Begeisterung der Schülergenossenschaften.

Sie wollen auch erfahren, was hinter dem Spiel steckt oder haben Interesse eine Schülergenossenschaft als Partner zu begleiten? Melden Sie sich gerne bei uns. https://schuelergeno.de/service/kontakt-ansprechpartner/

Am 14.02.2024 fand zum wiederholten Male die Schülerfirmenmesse der Nachhaltigen Schülerfirmen Hannovers statt. Auf Einladung des Nachhaltigkeitsbüros der Landeshauptstadt Hannover sowie des Regionalen Landesamts für Schule und Bildung Hannover kamen zahlreiche Hannoveraner Schülerfirmen, um sich zu präsentieren, auszutauschen und fortzubilden. Neben der Möglichkeit einen eigenen Messestand zu bestücken, gab es ebenfalls Workshops zu unterschiedlichen Themen aus der Schülerfirmenwelt. So konnte man erfahren, wie Social Media als Werbemittel eingesetzt werden kann, aber auch wie man überhaupt eine Schülerfirma gründet. Insgesamt 10 Schülerfirmen aus dem Stadtgebiet stellten sich aus. Mit dabei waren auch drei Schülergenossenschaften: Glocksee eSG, Imkerei der IGS List eSG und Ganz Real eSG.

Der Genoverband war eingeladen und durfte neben lokalen Größen wie Belit Unay (Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Hannover), Dirk Reiche (Dezernent im Regionalen Landesamt für Schule und Bildung Hannover) und Anja Ritschel (Wirtschafts- und Umweltdezernentin der Landeshauptstadt Hannover) auf der Bühne ein paar Worte an die Schülerinnen und Schüler richten. „Nachhaltige Schülerfirmen – ein besonderes Schulprojekt. Ist es das?“ Diese Frage stellte Stefanie Herfort in den Raum, um in einer motivierenden Rede die Antworten zu liefern. Sie betonte dabei, wie wichtig Schülerfirmen in Bezug auf Berufsorientierung, Nachhaltiges Denken und Selbstständigkeit sind und lobte diese als offene und anregende, nachhaltig motivierende Lernumgebungen. Die Wichtigkeit und Notwendigkeit dieser Projekte für die jetzige Schülergeneration, aber auch unsere Gesellschaft, betonten alle Akteure in ihren Reden.

Im Fokus der Messe stand aber das Thema Nachhaltigkeit. So wurden zum krönenden Abschluss die nachhaltigsten Schülerfirmen prämiert. Das Genossenschaft hier einen besonderen Stellenwert einnimmt, zeigten die Plätze 1 – 3. Gewonnen hatte die IGS List, Platz 3 belegte die Glocksee eSG. Doch auch alle anderen Schülerfirmen konnten mit ihren Produkten überzeugen und zeigten, wie sie mit dem Thema Nachhaltigkeit umgehen. Alles in allem eine tolle Veranstaltung!

Sie möchten sich auch engagieren? Sprechen Sie uns an.
https://schuelergeno.de/service/kontakt-ansprechpartner/

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