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Nahwärmegenossenschaft: Wie Genossenschaftsbanken von der Wärmewende profieren können

  • 23.09.2024
  • Aus dem Verband

Für die Wärmewende bis 2045 in Deutschland braucht es die kommunale Wärmeplanung und die schreitet voran. Bis spätestens 2028 müssen alle Bundesländer ihre Pläne vorgelegt haben. Anstatt auf den Wärmeplan für Ihre Region zu warten, lohnt es sich jetzt, Initiative zu zeigen und die Potenziale in der eigenen Region selbst in die Hand zu nehmen. Regionale Banken gestalten die Energiewende vor Ort bereits an vielen Stellen aktiv mit. Als vertrauensvolle Ansprechpartner wissen Banken um die Investitionsmöglichkeiten in ihrer Region. Wärmeversorgung ist unter Immobilieneigentümer*innen bereits ein sehr intensiv diskutiertes Thema. Die Preiseentwicklung für Wärmepumpen hat schwindelerregende Anstiege gezeigt. Energetische Modernisierungen und ihre Finanzierung sind für viele Banken tägliche Anforderungen. Mit Nahwärmegenossenschaften können regionale Potenziale gemeinsam genutzt werden. Für die Gründung spielt dabei das Engagement der Menschen vor Ort und die Finanzierung die wichtigste Rolle. Und hier kommt der genossenschaftliche Gedanke ins Spiel. Genossenschaftliche Nahwärmenetze sind eine langfristige, nachhaltige Investition für Banken, mit der die Energiewende vor Ort selbst in die Hand genommen wird.

Einzelne Gemeinden oder eine ganze Region können sich mit Nahwärmegenossenschaften unabhängig von großen Energieversorgern machen. Durch die Nutzung lokaler Ressourcen oder Abwärme erfolgt die Energieversorgung lokal vor Ort. Gemeinden, für die schon Wärmepläne beim Land vorliegen, brauchen jetzt Initiativen für die Umsetzung. Das müssen nicht immer die örtlichen Stadtwerke oder Kommunen sein. Der Zusammenschluss von Immobilieneigentürmer*innen in einer Nahwärmegenossenschaft schafft Akzeptanz und ein Gemeinschaftsgefühl. Heinz Heilemann, Vorstand von Energie Wasenberg eG sowie 1. Vorsitzender des Landesnetzwerk Energiegenossenschaften Hessen e. V., ist aktiv für Nahwärmenetze und hat mehrere dieser Genossenschaften von der Gründung bis in die Umsetzung begleitet. Er betont, dass langfristig günstige Lösungen und die mögliche Unabhängigkeit von überregionaler Energieversorgung und Kommunalpolitik wesentliche Vorteile genossenschaftlicher Strukturen bei Nahwärmenetzen sind. Nahwärmegenossenschaften sind ein gemeinsames Projekt für die eigene Region, das regional individuell gestaltet werden kann.

Die Finanzierung von Nahwärmegenossenschaften ist zudem eine sichere Investition für Banken. Das Wärmeplanungsgesetz (WPG) bietet Banken Planungssicherheit und erhöht die Investitionssicherheit. Die VR Bank HessenLand eG zeigt in der Zusammenarbeit mit Energie Wasenberg eG eines von vielen gelungen Beispielen, wie erfolgreich ein Nahwärmenetz aufgebaut und unterstützt wurde. Die Kombination aus Eigenkapital, Fördermitteln und Bankfinanzierung bildet eine solide Basis für nachhaltige Investitionen.

Wo geeignete Dörfer, Viertel und Quartiere sind, in denen eine Wärmeversorgung oder die Umstellung dieser Sinn macht, lässt sich entweder in den kommunalen Wärmeplänen des Landes abfragen. Oder, wenn die Wärmeplanung noch nicht gestartet hat, ist der erste Schritt ein Blick auf die Landkarte der Region, um die geeigneten Wärmequellen zu ermitteln. Heilemann empfiehlt regionalen Banken unmittelbar als nächsten Schritt, die Werbung für die Sache und um Anschlussteilnehmer*innen zu übernehmen. Denn ohne Gebäudeeigentümer*innen und eine passende Finanzierung geht es nicht. Mit Nahwärmegenossenschaften können Menschen vor Ort sich von Anfang an in die Planungen einbringen und von ihrer Bank professionell über Investitions- und Fördermöglichkeiten beraten werden. Gerade regionale Banken haben durch einen vertrauensvollen Kontakt zu ihren Kund*innen die Möglichkeit, Menschen vor Ort anzusprechen. Eine sichere Finanzierung und Vertrauen sind schließlich entscheidend, um Bürger*innen für die Teilnahme an Nahwärmegenossenschaften zu gewinnen. Durch Informationsveranstaltungen und persönliche Beratung können Banken ihre Kund*innen umfassend informieren und überzeugen.

Und wo kommt dann die Wärme für die eigene Region her und wo soll das Netz verlaufen? Initiativen wie das Kompetenzzentrum Kommunale Wärmewende (KWW) bieten die Möglichkeit sich online umfangreich zu informieren, um aktiv zu werden.

Die Wärmewende in Deutschland ist laut Bundesregierung eine sehr große und komplexe Aufgabe. Es geht darum, Energie effizient zu teilen. Dabei stehen dezentrale, regional individuelle Lösungen im Vordergrund. Genossenschaftlich organisierte Nahwärme bietet Mitgliedern echte Mitbestimmung und Beteiligung. Innovative Lösungen von Menschen vor Ort stärken das Gemeinschaftsgefühl und sorgen für eine hohe Akzeptanz.

Interesse geweckt? Wir beraten Sie gern bei dem Thema Nahwärmegenossenschaften für Ihre Region.

Sprechen Sie hierzu gerne an:

Kai Sauerwein Profil bild

Kai Sauerwein

Beratung und Betreuung Genossenschaften
insb. Energie

  • 069 6978-3836

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