Politische Positionen

Politik trifft Praxis Schleswig-Holstein: Ländliche Räume – Eine genossenschaftliche Zukunftsperspektive

  • 12.05.2023
  • Politische Positionen
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© Arendt Schmolze

Kiel. Am Montag, den 08.05.23 fand in Kiel das zweite „Politik-trifft-Praxis“-Treffen des Jahres statt. Für Werner Schwarz, Minister für Landwirtschaft, ländliche Räume, Europa und Verbraucherschutz des Landes Schleswig-Holstein (CDU) war es das erste Treffen dieser Art. Umso mehr freut es Peter Götz (Genossenschaftsverbandsvorstand) und Joachim Burgemeister (Teamleiter tierische Veredlung, Genossenschaftsverband), dass sich der Minister die Zeit für den Austausch mit den Praktikerinnen und Praktikern genommen hat.

Als Vertreter der Genossenschaften waren dabei: Anne-Marie Muhs (Kita Nature eG), Ulrich Bähr (Coworkland eG), Stefan Lohmeier (VR Bank Bargteheide eG), Dr. Dirk Rowedder (Meierei Barmstedt eG), Tim Dahms (Landwirtschaftlicher Ein- und Verkauf Ostholstein eG), Gerd Kämmer (Bunde Wischen eG) und Dr. Achim Münster (Vermarktungsgemeinschaft für Zucht- und Nutzvieh ZNVG eG).

Die Themen beschränkten sich bei diesem Termin nicht ausschließlich auf die Landwirtschaft, viel mehr ging es darum, wie die Zukunft des ländlichen Raums in Schleswig-Holstein aussehen kann und welche Rolle Genossenschaften bei der Zukunftsgestaltung spielen können. Sei es nun durch eine nachhaltige Imagesteigerung der Branche mittels Bauernhofkindergärten, die Reetablierung dörflicher Strukturen durch eine Transformation ungenutzter Flächen oder die effiziente Flächennutzung zur Energiegewinnung: Genossenschaften bieten jetzt bereits viele Lösungen im ländlichen Raum. Minister Schwarz bestärkte die anwesenden Genossenschaftsvertreter und -vertreterinnen in ihren Aktivitäten: „Das Genossenschaftswesen hat Tradition in Schleswig-Holstein. Sie sind und bleiben ein sehr wichtiger Faktor für die Wettbewerbsfähigkeit und Stärke unserer Agrarregion Schleswig-Holstein und damit für die Vitalität unserer ländlichen Räume.“

Die Brisanz der aktuellen Gesetzesvorhaben des Bundeslandwirtschaftsministeriums wurden im Nachgang der Sonderagrarministerkonferenz vom 05. Mai ebenfalls intensiv besprochen. „Ohne ein Gesamtkonzept aus Tierhaltungskennzeichnung, langfristiger Finanzierung sowie Anpassung von Naturschutz-, Immissionsschutz- und Baurecht wird aus meiner Sicht der eingeschlagene Weg zum Umbau der Tierhaltung und ein Umstieg auf höhere Haltungsformen ins Leere laufen“, so der Minister. Die kürzlich eingebrachten Änderungen des Bundes seien zwar erste Schritte in die richtige Richtung - gehen aber längst nicht weit genug. Dies habe Schwarz auch auf der Sonder-AMK deutlich gemacht.

Es fehle aber nicht nur den Landwirten, so Dr. Münster (Vermarktungsgemeinschaft für Zucht- und Nutzvieh ZNVG eG) und Dr. Rowedder (Meierei Barmstedt eG) die Perspektive für eine konkrete Zukunftsplanung. Wie ist als Meierei mit drohenden Energieknappheiten im Winter umzugehen? Wie geht es mit den vorhandenen tierhaltenden Betrieben weiter?

Stefan Lohmeier (VR Bank Bargteheide eG) mahnte, die Lenkungsfunktion der Finanzbranche sei immens – ohne konkrete Vorgaben der Politik drohe mangelnde Planungssicherheit.
Da die Notwendigkeit für einen Praxisaustausch unter den aktuellen Gegebenheiten relevanter denn je ist, soll das Format auch im kommenden Jahr fortgesetzt werden.

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