Der Genoverband e. V. hat ein neues prominentes Mitglied. Denn der Fußball-Zweitligist FC Gelsenkirchen-Schalke 04 e.V. hat die Fördergenossenschaft Auf Schalke eG gegründet, mit der er neue Wege gehen will. So sollen seine rund 190.000 Vereinsmitglieder auch zu Mitgliedern der neuen Genossenschaft werden. Der Genoverband hat dabei den Verein von der Idee bis zur Gründung der Genossenschaft begleitet. Auf Schalke eG ist damit die erste Genossenschaft eines Profi-Fußballvereins im Verband und – nach der Genossenschaft des FC St. Pauli – die zweite in ganz Deutschland.
Vorstandsmitglied Peter Götz freut sich über den genossenschaftlichen Neuzugang passend zum nahenden Start des Internationalen Jahres der Genossenschaften 2025: „Die Neugründung auf Schalke eG zeigt, dass Genossenschaften immer wieder die Lösung sind, um Menschen an einer Sache, die ihnen am Herzen liegt, zu beteiligen. Genossenschaften entsprechen zusätzlich der 50 +1-Regel im deutschen Fußball, dass keine externen Investoren die bestimmenden Kräfte im deutschen Profifußball sein sollen, sondern immer die Vereine. So ist die Genossenschaft das geeignete Modell, um die Zukunft von Fußballvereinen wie FC Schalke 04 selbstbestimmt, basisdemokratisch und wirtschaftlich erfolgreich zu gestalten.“
An die Stelle externer Investoren treten in einer Genossenschaft die Mitglieder als Geldgeber. Sie halten und stärken über ihre Anteile das Kapital im Fußballverein. Das unterscheidet eine Genossenschaft grundlegend von externen Investoren bei Fußballvereinen, erläutert der Verbandsvorstand. Diese hätten vor allem das Interesse, ihre Profite und ihren Einfluss ausweiten. Dies sei jedoch bei Genossenschaften ausgeschlossen. Genossenschaften handeln laut Götz immer im Interesse ihrer Anteilseigner und setzen dabei auf Solidarität, Mitbestimmung und gleiche Rechte. So hat jedes Mitglied nur eine Stimme, egal wie viele Anteile es an der Genossenschaft erworben hat. Der Verbandsvorstand: „Auf diese Weise können in einer Genossenschaft wie im Falle von FC Schalke 04 Wirtschaftlichkeit und Wettbewerbsfähigkeit langfristig und solidarisch mit den Mitglieder- und damit Vereinsinteressen verbunden werden.“
Der Fußballverein FC Schalke 04 wird durch Verbindlichkeiten belastet, die nun mit Hilfe der Genossenschaft schrittweise abgebaut werden sollen, ehe langfristig Investitionen in die Infrastruktur auf dem Berger Feld avisiert sind. So können ab dem Zeichnungsstart, der noch bekannt gegeben wird, alle Vereinsmitglieder Anteile von jeweils 250 Euro an der neuen Genossenschaft erwerben.
Mit dem Kapital wird die Genossenschaft Anteile an der Stadiongesellschaft von Schalke 04 erwerben und die Verbindlichkeiten reduzieren. Zusätzlich ist geplant, Stadionanteile der VELTINS-Arena von Dritten zurückzukaufen. Auf diese Weise soll das Stadion langfristig den Vereinsmitgliedern gehören. Außerdem hat Schalke 04 über die Genossenschaft die Möglichkeit, Geld zurück in den Verein zu holen und so unabhängiger von externen Geldgebern zu werden.