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Volksbanken und Raiffeisenbanken in Sachsen-Anhalt wachsen deutlich bei Einlagen und Krediten

  • 17.03.2017
  • Pressemitteilungen
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Magdeburg, 17.03.2017 – Für Kunden oftmals erste Wahl: Die 15 Volksbanken und Raiffeisenbanken in Sachsen-Anhalt blicken erneut auf ein erfolgreiches Jahr zurück. Das betreute Kundenvolumen unter Einbeziehung des Vermittlungsgeschäfts an Unternehmen der genossenschaftlichen FinanzGruppe wie der Bausparkasse Schwäbisch Hall, der Fondsgesellschaft Union Investment oder der R+V Versicherung stieg 2016 um 5,4 % auf 9 Mrd. Euro. Privatkredite legten um 5,9 % zu, bei den Einlagen dominieren die Sichteinlagen, die nochmals um rund ein Zehntel stiegen. Die Bilanzsumme der Banken wuchs um 198 Mio. Euro auf rund 4,9 Mrd. Euro (+4,2 %), die durchschnittliche Bilanzsumme liegt jetzt bei 326 Mio. Euro. Das entspricht einem Plus von 10,9 %.

„Die Zahlen zeigen, dass die Volksbanken und Raiffeisenbanken bei den Kunden hohes Vertrauen genießen. Sicherheit und Regionalität stehen weit oben“, sagt Uwe Fabig, Vorstandsmitglied der Volksbank Magdeburg eG und Koordinator der Kreditgenossenschaften in Sachsen-Anhalt. „Die Volksbanken und Raiffeisenbanken sind durch ihre Finanzdienstleistungen einer der Grundpfeiler für die Wirtschaftskraft des Bundeslands“, sagt Fabig. Die Einlagen legten im vergangenen Jahr um 5,9 % auf 3,9 Mrd. Euro zu, die Kreditvergabe stieg um 5,4 % auf 2,3 Mrd. Euro. Zudem gab es ein Wachstum beim Vermittlungsgeschäft von insgesamt 4,8 %. Hier legten vor allem die vermittelten Bauspardarlehen an die Bausparkasse Schwäbisch Hall um 7,5 % auf 521,7 Mio. Euro zu sowie Hypothekendarlehen um 6,5 % auf 297,1 Mio. Euro.

Immobilienfinanzierungen dominieren bei Privatkrediten

Wie beim Vermittlungsgeschäft nahmen auch bei der Kreditvergabe der Banken an Privatpersonen besonders Immobilienfinanzierungen zu. Um insgesamt 11,8 % auf 510,4 Mio. Euro steigt der Bestand bei den 15 Volksbanken und Raiffeisenbanken. Fabig begrüßt, dass die Bundesregierung die mit der Umsetzung der Wohnimmobilienkreditrichtlinie (WIKR) eingeführten Regelungen zur Kreditvergabe verbessern will. Grundsätzlich kritikwürdig bleibe der mit der WIKR verbundene ausufernde Formalismus. „Beispielsweise bekommt ein Kreditnehmer eines Annuitätendarlehens 84 Seiten Informationen ausgehändigt, bei zwei Kreditnehmern wie z.B. Eheleuten bekommt jeder dieses Papierpaket. Weitere etliche Seiten kommen hinzu, wenn bei der Finanzierung die Einbindung von KfW-Mitteln oder Riesterprodukten erfolgt. Das bleibt stark verbesserungswürdig“, sagt Fabig.

Die gewerblichen Kredite legten im vergangenen Jahr um 5,2 % zu. Dabei bestätigte sich auch die herausragende Stellung der Volksbanken und Raiffeisenbanken als starker Partner der Land- und Forstwirtschaft. Mehr als ein Fünftel des gesamten Kreditvolumens fließt in diesen Sektor. Im vergangenen Jahr stieg die Kreditvergabe hier um 9,7 % auf 297,8 Mio. Euro und damit fast doppelt so stark wie das gewerbliche Kreditgeschäft insgesamt. Im verarbeitenden Gewerbe verzeichneten Elektrotechnik, Feinmechanik und Optik mit einem Anstieg um rund drei Viertel auf 23,2 Mio. Euro große Steigerungen, Kredite an Dienstleister vergrößerten sich um 7,7 % auf 683,5 Mio. Euro.

Auf der Einlagenseite dominieren Sichteinlagen

Auf der Einlagenseite nehmen die täglich verfügbaren Sichteinlagen einen immer höheren Anteil ein. Mit einem Plus von 227 Mio. Euro (+10,5 %) auf 2,4 Mrd. Euro sind inzwischen 61,1 % der Einlagen in einer solchen durch die historisch niedrigen Zinsen kaum bis gar nicht verzinsten Anlageform gebunden. „Die Kunden suchen Sicherheit und nehmen dabei durch eine größer werdende Inflation vermehrt reale Einbußen hin. Als Verbund sind wir hervorragend aufgestellt, um Alternativen entsprechend der jeweiligen Bedarfssituation aufzuzeigen. Entscheidungen über Geldanlagen der Kunden erfordern von uns immer individuelle Antworten von Mensch zu Mensch, das ist die Stärke der genossenschaftlichen Beratung“, sagt Fabig. Eine wieder steigende Inflation verstärkt den Effekt noch. Die EZB-Politik der Negativzinsen bedeutet dabei auch für die Volksbanken und Raiffeisenbanken eine immer größere Herausforderung. Seit August 2016 müssen auch Volksbanken und Raiffeisenbanken Negativzinsen zahlen. Auch die Kreditgenossenschaften selbst stellen jetzt Überlegungen an, wie sie damit umgehen sollen, was sehr verantwortungsbewusst geschieht. Eine eigens zu diesem Thema initiierte Umfrage des Genossenschaftsverbands unter seinen Mitgliedern zeigt, dass eine mögliche Weitergabe im Wesentlichen an Unternehmen, institutionelle Anleger und die öffentliche Hand erfolgt. „Die Banken tun alles, um Negativzinsen auf breiter Front zu vermeiden“, sagt Fabig.

Ertragskraft bleibt trotz Margendruck stabil

Die aktuelle Geldpolitik der EZB bringt für die Banken große Herausforderungen mit. In einer Umfrage des Genossenschaftsverbands haben die Banken das Niedrigzinsumfeld als wichtigsten Einflussfaktor auf die Unternehmenspolitik genannt, gefolgt von Bankenregulierung und Digitalisierung. Nach 1,07 % im Jahr 2015 wird 2016 ein auf 0,95 % der durchschnittlichen Bilanzsumme (dBS) rückläufiges Ergebnis erreicht. Dank der gestiegenen Kundenvolumina bleibt das Betriebsergebnis der 15 Banken in Sachsen-Anhalt absolut aber mit 42 Mio. Euro nahezu stabil. Das Eigenkapital der Banken legte um 6,5 % auf 393 Mio. Euro zu, die Eigenkapitalquote steigt leicht von 7,9 % auf 8,0 %.

Volksbanken und Raiffeisenbanken bieten flächendeckende Versorgung mit Finanzdienstleistungen

Aktuell sind die 15 Kreditgenossenschaften in Sachsen-Anhalt mit 148 Filialen, 113 SB-Stellen und 306 Geldautomaten überall in der Nähe ihrer Kunden vertreten. Dazu kommen zahlreiche digitale Angebote wie Internetbanking. Ihre 339.000 Kunden unterhalten dabei mehr als 514.000 Konten. „Als regionale Banken mit genossenschaftlicher Tradition sind wir unseren Kunden und Mitgliedern verpflichtet. Die Volksbanken und Raiffeisenbanken sorgen in Sachsen-Anhalt auch künftig für eine flächendeckende Versorgung mit Finanzdienstleistungen“, sagt Fabig.

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